Nachbericht: Podiumsdiskussion rund um Nachhaltigkeit und Ernährung

Wie gutes Essen für alle die Klimagerechtigkeit stärkt.

Besucher*innen im Publikum der Podiumsdiskussion.

Schon Tage vor der Veranstaltung waren die Plätze zur Podiumsdiskussion „Ernährung und Nachhaltigkeit: Wie gutes Essen für alle die Klimagerechtigkeit stärkt“ restlos ausgebucht. Auch die lange Warteliste verdeutlichte das enorme Interesse an dem Thema. Am 18. April versammelten sich dann etwa 200 Studierende, Mitarbeiter*innen und Personen der interessierten Öffentlichkeit im Hörsaal 6 des Oskar-Morgenstern-Platz, um der Podiumsdiskussion zu lauschen und auch aktiv mitzudiskutieren.

Vizerektor Nikolaus Hautsch eröffnete die Diskussion und gab einen Ausblick auf die Nachhaltigkeitsinitiative der Universität Wien. Er betonte dabei die problematische Rolle des generell zu hohen Fleischkonsums für Umwelt, Biodiversität und Co2 Emissionen sowie die Verantwortung der Universität und die Notwendigkeit, diese in die Bemühungen um Nachhaltigkeit einzubeziehen. Nils Carqueville, der Moderator des Abends und Koordinator der AG Verpflegung im Nachhaltigkeitsbeirat der Universität Wien, stellte den wissenschaftlich klar belegten Zusammenhang zwischen Klimakrise und Ernährung her und leitete so die Diskussion ein: etwa ein Drittel aller Treibhausgase kommen aus dem Ernährungssystem, wovon der Löwenanteil auf Tierhaltung entfällt.

Das Podium startete die Diskussion mit aktuellen Perspektiven des Ernährungssystems aus verschiedenen Disziplinen. Die Ernährungswissenschafterin Petra Rust (Universität Wien) begann damit die Dimensionen einer nachhaltigeren Ernährung zu erläutern. Thomas Lindenthal, Senior Scientist am Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit (BOKU), beleuchtete die naturwissenschaftlichen Aspekte und die unterschiedlichen Treibhausgasemissionen verschiedener Ernährungsformen. Sophie Wenzel, Kampagnenleiterin der Plant-Based Universities, zeigte wiederum bisherige Erfolge hin zu nachhaltigerer Verpflegung an Universitäten auf, und berichtete über Forderungen von Studierenden zur nachhaltigen Verbesserung des Verpflegungsangebots. Christina Plank, Senior Scientist am Institut für Entwicklungsforschung (BOKU), vertiefte soziale Zusammenhänge und präsentierte dabei die neuesten Ergebnisse hinsichtlich Ernährung aus dem aktuellen APCC-Bericht.

Das Podium präsentierte abschließend unterschiedliche Transformationsansätze aus den verschiedenen Disziplinen und diskutierte die notwendigen Schritte zur Verwirklichung eines nachhaltigen Systems. Dabei wurde von den verschiedenen Podiumsteilnehmenden sowohl die Vorreiterrolle öffentlicher Verpflegungseinrichtungen und Universitäten als auch die Wirksamkeit von sozialen Initiativen zur Förderung des Wandels hervorgehoben. Zwischen allen Expert*innen auf dem Podium bestand große Einigkeit, dass die Universität aus wissenschaftlichen und sozialen Gründen in der Verantwortung steht, mit Nachdruck auf ein fleischloses und größtenteils pflanzenbasiertes Verpflegungsangebot hinzuarbeiten.

In der letzten Diskussionsrunde wurde das Publikum maßgeblich eingebunden, das sich lebhaft beteiligte und großes Interesse zeigte, nachhaltige Ernährung auch an der Universität Wien zu fördern. Die Empfehlungen der Podiumsrunde trafen auf breite Unterstützung. Außerdem wurden Fragen zu Themen wie politischer Umsetzbarkeit, Laborfleisch und der Milchindustrie eingebracht. Die Diskussion fand ihren Abschluss in den Schlussbemerkungen von Vizerektor Hautsch mit der Bitte, sich an der bevorstehenden Umfrage zur Mensa zu beteiligen, um den positiven Beitrag der fleischlosen und damit nachhaltigeren Mensa hervorzuheben. Dabei wurde betont, dass Studierende als größter Teil der Universitätsgemeinschaft eine wichtige treibende Kraft für Transformation sind.

Das Buffet der Lia Cafeteria demonstrierte eindrucksvoll, wie köstlich, nahrhaft und abwechslungsreich pflanzenbasierte Gerichte sein können. Eine breite Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts beeindruckte durch ihre Geschmacksvielfalt und Qualität, während die Gäste und das Podium die Gelegenheit nutzten, ihre Gespräche zu vertiefen.

Wir bedanken uns bei den Veranstalter*innen, insbesondere den Mitgliedern des Nachhaltigkeitsbeirates, wie auch den Podiumsmitgliedern und den Besucher*innen für diesen großartigen Abend!

Impressionen der Podiumsdiskussion

Schon gewusst?

Diese Podiumsdiskussion war die erste Veranstaltung, die von Mitgliedern des Nachhaltigkeitsbeirates, genauer der Arbeitsgruppe Verpflegung, organisiert wurde. Die AG arbeitet bereits seit einigen Monaten intensiv daran, das Bewusstsein und die Möglichkeiten zur nachhaltigen Ernährung an der Universität Wien zu fördern. Ein großer erster Erfolg war dabei der Neu-Verpachtung der nachhaltigeren Mensa am Oskar-Morgenstern-Platz. Auch Kommunikationsmaßnahmen wurden gesetzt. Neugierig? Hier findest du einen weiteren Beitrag.